Der jährliche Anlass fand unter hervorragenden Bedingungen statt. Das Wetter spielt mit und es finden sich viele Jagdaufseherinnen und Jagdaufseher ein. Der Kurs wird auch von unseren Jungjägerinnen und Jungjägern besucht und wird vom VAJ im Leistungsheft eingetragen. Daher ein grosses Dankeschön für die Durchführung und Organisation. Die Leistung war beeindruckend – die Teilnehmerzahl lag bei schätzungsweise 150-200.

Zum heutigen Thema gehört das Aufbrechen/Wildbrethygiene/Krankheiten erkennen und wird den Teilnehmenden von Ruedi Schär und Sigi Böttcher nähergebracht. Es werden verschiedene Fallbeispiele dargestellt und erläutert. Ruedi Schär macht beliebt, dass wir Jagdaufseher:innen beim Aufbrechen aufschlossen. Dies ermöglicht einen besseren Einblick in das Stück und ermöglicht eine bessere Beurteilung. Die in Deutschland festgestellten Trichinen bei einem Wildschwein wurden Ende Januar 2024 festgestellt. Aus diesem Grund dürfen wir nicht annehmen, dass es bei uns kein Thema ist, auch wenn der Befund stets negativ ausfällt. Niemand möchte, dass er von Trichinose befallen wird. Ruedi ist der Meinung, dass das Ergebnis vor dem Zerwirken abzuwarten sei. Die Trichinen-Untersuchung ist nur in einem vom BLV anerkannten oder von der kantonalen Veterinärbehörde bezeichneten (Schlachthof-)Labor durchzuführen. Die Räude wird hauptsächlich beim Fuchs, aber auch bei Wildschweinen festgestellt. In solchen Fällen ist es empfehlenswert, das Stück fachgerecht zu entsorgen. Die Ansteckungsgefahr, die Lagerung und die Frage der Qualität des Wildbrets sind fragwürdig. Die Vermarktung wird sich etwas schwierig gestalten.

Die Waffenpflege und Geschosswirkung ist ein bedeutender Bestandteil der Jagd. Rémy End zeigt verschiedene Möglichkeiten, die Waffe zu reinigen, sowie Mittel, die der Waffenpflege dienen. Der „Boresnake“ ist eine Laufschlange, die nach der Jagd schnell durch den Lauf gezogen werden kann. Remy sagt, je besser man seine Partnerin oder seinen Partner unterstützt, desto besser ist die Beziehung. Diese Weisheit ist auch auf unsere Waffen und Geräte übertragbar. Eine saubere Waffe ist nicht nur effektiver, sondern hält länger. 

Die Fotofallen stellen und kennenlernen waren Thema beim Ausbildungsposten von Jan Dietsche. Jan erläutert die Unterschiede zwischen Kameras und Geräten, die über die SIM-Karte Bilder an den Server senden, und solchen, die eine SD-Karte besitzen, die manuell ausgelesen werden muss. Er weist auf Halterungen hin, die man an Bäumen anbringen kann, ohne Rücksprache mit dem Forstdienst. Eine Halterung an einem Baum anzuschrauben, muss jedoch zuerst mit der zuständigen Stelle geklärt werden. Ein Hinweis auf das Papier der Jagdschweiz, auf dem die notwendigen rechtlichen Grundlagen dargestellt sind.https://www.ajv.ch/wp-content/uploads/2024/06/130422-Datenschutz-und-Wildkamera-DE.pdf

Erste Hilfe bei Jagdhunden ist der nächste Posten. Im ersten Teil wird die emotionale Seite unserer liebsten Vierbeiner beleuchtet. Jagdhunde sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Familie und werden auch als solche wahrgenommen. Bei Verletzungen des Hundes ist besondere Vorsicht geboten. Der liebste Hund kann aus Reflex oder anderen Gründen zubeissen. Flurin Tschuor ist Tierarzt und Jäger und demonstriert am eigenen Hund, wie man den Puls fühlen kann. Er empfiehlt, dies vorher zu Hause zu üben. Die Teilnehmer:innen haben begeistert Bilder der Folien gemacht, da die Thematik die Herzen aller Hundebesitzer höher schlagen lässt. Wie kann man die Vierbeiner am besten transportieren? Welche Symptome können die Lefzen zeigen? Vor allem die „Red Flags“, also Merkmale, die auf ein Problem hinweisen, müssen dem Tierarzt beim Anruf mitgeteilt werden. Die häufigsten Probleme, mit denen Hundebesitzer zu rechnen haben, werden erläutert und das Thema, ab wann ein Tierarzt aufgesucht werden muss. Die Antwort darauf lautet, dass wir unsere Hunde bestens kennen. Wenn der Hund sich abnormal verhält, ist ein Tierarztbesuch erforderlich. Bei Atemproblemen muss umgehend reagiert werden. Auch das Beatmen und Reanimieren beim Hund ist möglich. Es ist wichtig zu beachten, dass Hunde mit Herzstillstand nur schwer wiederbelebt werden können. Bisswunden können problematisch sein, da die Zähne Bakterien enthalten. Die Verletzungen entwickeln sich und scheinen oberflächlich wieder in Ordnung zu sein. Die Röntgenbilder, die im Vortrag gezeigt wurden, zeigen das Gegenteil. Anhand eines Falls, bei dem ein Hund von einem anderen in den Brustkorb gebissen wurde, lässt sich schnell erkennen, dass ein sofortiger Besuch den Tod des Hundes verhindern hätte. Tierarzt Flurin erläutert die Folgen von allergischen Reaktionen auf Insektenstiche vorwiegend bei Allergikern. Es ist ratsam, eine Spritze dabei zu haben, da orale Medikamente zu lange benötigen, um wirken zu können. Vorsicht ist bei Schokolade und Trauben geboten. Manche Hunde vertragen diese Nährstoffe, obwohl der Inhaltsstoff nicht abgebaut werden kann. Andere Hunde sind nicht in der Lage, Inhaltsstoffe zu vertragen und gehen ein. Die Menge ist nicht entscheidend, wie man vom Avocado weiss, der nur in grossen Mengen gefährlich ist. 

Am Verpflegungsposten wurden Speis und Trank ausgegeben und beim VAJ Shop konnte man sich mit Material für die Jagdaufsicht eindecken. Für die Jungjäger:innen wurde die Weiterausbildung im Leistungheft eingetragen.

Wir bedanken uns beim Vorstand des VAJ (Verein Aargauischer Jagdaufseher) und der Sektion Jagd und Fischerei und freuen uns in einem Jahr wieder am Weiterbildungsanlass teilzunehmen.


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