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JAGDAARGAU und der Kanton Aargau (BVU, Abteilung Wald, Sektion Jagd & Fischerei) entwickeln eine neuartige Nachsuchen-App

Das einzigartige APP von JagdAargau, um Nachsuchengespanne sofort finden zu können.

Nachsuchen

Gemäss der gegenwärtig gültigen Rechtslage im Jagd- und Tierschutzgesetz sind die Jagdgesellschaften im Kanton Aargau verpflichtet, bei verletzten Wildtieren eine fach- und zeitgerechte Nachsuche zu veranlassen. Diese Nachsuchenorganisation muss während 24 Stunden an 7 Tagen und für das ganze Jahr aufrechterhalten werden. Eine eindrückliche Leistung der Aargauer Jägerschaft, welche seit Jahrzehnten in guter Qualität erbracht worden ist. Gemäss der Aargauer Jagdstatistik 2020 fielen 2‘055 Wildtiere allein dem Strassenverkehr zum Opfer. Unzählige Nachsuchen fallen an verkehrsreichen Strassen tagsüber oder in tiefer Nacht an. Die letztjährige Umfrage der Hundekommission von JAGDAARGAU hat ergeben, dass nahezu alle Jagdgesellschaften intern eine adäquate Nachsuchenorganisation getroffen haben. Bei dieser Umfrage wurden einige Anregungen postuliert und es zeigten sich auch einige problematische Herausforderungen. Die Hundekommission hat diese Situation vertieft analysiert. Verletzte Wildtiere müssen möglichst schnell, vom idealen Nachsuchengespann gefunden und allenfalls fachgerecht von ihren Qualen befreit werden. Diese Zielsetzung hat höchste Priorität. Stellen Sie sich vor:

Sie jagen auf den Sommerbock im Mai. Um 20.30 h tragen Sie dem Rehbock eine Kugel an. Dieser fällt im Feuer um. Steht auf und flüchtet ins Dickicht. Sie rufen Ihren Nachsuchenführer/in an. Dieser ist auswärts und verhindert und seine Stellvertretung in den Ferien abwesend. Wie weiter?
Oder, als Jagdaufseher/in bekommen Sie um 08.30 h die Meldung, dass in ihrem Revier ein Schwarzwild angefahren worden ist. Ihr Nachsuchenführer/in ist auf der Arbeit nicht abkömmlich. Der Hund der Stellvertretung ist krank. Wie weiter?
Das Nachsuchengespann A wurde aufgeboten und arbeitet die Fährte eines verletzten Wildtieres aus. Die Suche zeigt immer wieder Schweiss und zieht sich bereits über 1 Kilometer hin. Es ist Sommer und heiss. Hund und Führer/in gelangen physisch an ihre Grenzen. Wie weiter?
Im ersten Treiben fallen 3 Nachsuchen an. Im zweiten Treiben gibt es noch 2 Nachsuchen. Das Nachsuchengespann B ist mit 5 Suchen überfordert. Es braucht Unterstützung von einem weiteren Gespann. Wie weiter?

Die App hilft weiter

Die neue App ist eine neue und zusätzliche Dienstleistung an die Jägerinnen und Jäger des Kantons Aargau. Sie bietet auch in den obenerwähnten Fallbeispielen die gewünschte Lösung an. Wenn die von den Revieren organisierte Nachsuchenlösung, aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert, kann innert Kürze trotzdem eine fachgerechte Nachsuche aufgezogen werden. Somit sind die Reviere jederzeit in der Lage die rechtlichen Voraussetzungen im Nachsuchewesen zu erfüllen.

Und so funktioniert’s


Sie öffnen die App. Wählen das Register Nachsuchengespanne. Die App verortet ihren Standort. Sie geben die notwendigen Angaben ein (Wildtierart, Totsuche, etc.). Die App zeigt die in der Region zur Verfügung stehenden Hundegespanne an. Sie können das für Sie passende Gespann aussuchen und anwählen. Schon baut sich eine telefonische Verbindung auf. Selbst ihren Standort/Treffpunkt können Sie dem Nachsuchenführer direkt per SMS aus der App schicken.

NASU als Grundlage

Diverse Kolleginnen und Kollegen stellen sich und ihre Hunde für die Nachsuchenorganisation (NASU) zur Verfügung und nehmen dabei zusätzliche Einsätze in Kauf. Dies geschieht ganz einfach mit dem auf der Homepage publizierten Antragsformular. Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich und zeigt das grosse Engagement der Jägerschaft im Kanton Aargau im Rahmen des wichtigen Nachsuchewesens. Die Befürchtungen, dass die Hundekommission eine Zweiklassengesellschaft im Nachsuchenwesen schaffen möchte, sind nicht gerechtfertigt. Die NASU steht grundsätzlich allen Hundeführer/innen offen, welche sich über eine erfolgreich absolvierte Schweissprüfung ausweisen können. Es ist geplant, dass die Daten der NASU-Gespanne für den Betrieb der App eingesetzt werden können. Entsprechende Abklärungen wurden bereits getätigt. Mit der NASU und der neuen App kann erstmals über den ganzen Kanton eine subsidiäre Nachsuchen-Organisationsform gelegt werden, ein echter Mehrwert für die Jägerschaft und für die verletzten Wildtiere.

Aufsicht über die Jagdgesetze
Rechtlichen Bestimmungen müssen eingehalten werden. Darüber wachen die kantonalen Behörden als Aufsichtsorgane. Regierungsrat, das Departement BVU, die Abteilung Wald und die Fachstelle Sektion Jagd & Fischerei sind für den Vollzug der jagdrechtlichen Bestimmungen von Bund und Kanton verantwortlich. Ein auf hohem Niveau und rund um die Uhr funktionierendes Nachsuchewesen geniesst bei den kantonalen Aufsichtsbehörden hohe Priorität. Auch aus diesem Grund wurde die App, auf Antrag des Jagdverbandes, gemeinsam konzipiert und partnerschaftlich finanziert. Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt, welches es in dieser Art in der Schweiz noch nicht gibt. Für die Entwicklung musste somit ein äusserst innovativer, geeigneter, jagdaffiner Informatik-Partner gesucht werden. Mit der Firma HL Informatik AG, Hendschiken, wurde man fündig. Geschäftsleiter Heinz Lüem, jun., ist im Kanton Aargau seit Jahrzehnten als profunder und erfolgreicher Jäger bekannt. Zusammen mit seinem motivierten Mitarbeiter-Team konnten somit effiziente und effektive Lösungen besprochen, geplant und realisiert werden.

Weitere Funktionen der App

Aargauischer Jagdschutzverein

Wasser-Apportierhunde

Der Kanton Aargau wird ja bekanntlich auch als Wasserkanton bezeichnet. Hallwilersee, Aare, Limmat, Rhein und Reuss sind die grössten Gewässer. Alle mit jagdbarem Wasserwild. Für die Wasserjagd sind ebenfalls geeignete (Hunde einzusetzen. Der vorerwähnten Umfrage der Hundekommission konnte entnommen werden, dass einige Reviere keine geeigneten Wasser-Apportierhunde zur Verfügung haben. Diese können neu einfach über die App eruiert und kontaktiert werden.

Fuchs aus dem Bau ziehen

Ansitz auf den Fuchs in kalter Winternacht. Reineke fällt im Schuss nicht und geht flüchtig ab. Die Fluchtrichtung geht gegen eine grosse Bau-Anlage. Mit letzter Kraft schlieft er sich ein. Der Fuchs scheint verloren zu sein? Auch hier helfen unsere Spezialisten. Mit der App kann das für diese Arbeit geeignete Nachsuchengespann aufgeboten und der im Bau verendete Fuchs geborgen werden.

Jagdkalender

Jeder von uns hat sich sicherlich schon dabei ertappt, dass er die Jagd- oder Schonzeiten einer bestimmten Wildtierart nicht mehr auswendig wusste. Hier hilft die App auf eine kulante Art schnell weiter und unterstützt Sie einem unbeabsichtigten Jagdvergehen aus dem Weg zu gehen.

Dokumente

Jagdpass, Schiessnachweis und Versicherungsnachweis sind wichtige Dokumente, welche in digitaler Form einfach mitzuführen sind. Für Hundeführerende können auch Impfausweis (Chip-Nr.) oder Stammbaum hilfreich sein. All diese Dokumente können Sie einfach fotografieren und in der App lokal so verwalten, dass Sie sie immer zur richtigen Zeit dabei haben.

Zusammenfassung

Unsere Gesellschaft entwickelt sich im rasanten Tempo weiter. Die digitale Welt ist ein grosser Bestandteil unseres Lebensinhaltes geworden. Auch Jägerinnen und Jäger können und wollen sich dem nicht entziehen. Die neu entwickelte App zeigt nutzbringende Funktionen für die jagdliche Praxis im Wald und Feld. Bereits bestehen erste Ideen, diese App weiterzuentwickeln. Gerne nehmen wir dafür auch Ihre Ideen, Anregungen und Kritiken entgegen. Wir empfehlen Ihnen die neue App JAGDAARGAU im App-Store herunterzuladen und diese in der Praxis einzusetzen.

JAGDAARGAU Präsidium & Hundekommission

Kanton AARGAU BVU, Abt. Wald, Sektion Jagd & Fischerei


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