Wahl in den Aargauer Grossen Rat

Wir gratulieren unseren AJV-Mitgliedern, Manuel Kaspar SVP Bezirk Kulm aktiver Jäger und Dr. Johannes Jenny, FDP,  Bezirk Baden, aktiver Treiber zur ehrenvollen Wahl in den Aargauer Grossen Rat.


Wildschadenmanagement vs. Sicherheit

Der Vortrag von Fw Florian Wahl, Einsatzleiter bei der Kantonspolizei, war ein Erfolg.  Auf die Nachfrage unserer Mitglieder stellt er gerne den Vortrag sowie die Videos zur Verfügung.

Dazugehörendes Video

Link: https://youtu.be/dAb6lhm9Nz4?si=jiCwEk-TVUXIxA0w


Jagdzeiten, Wind und Wetter finden

Wir machen an dieser Stelle gerne auf eine tolle Seite aufmerksam: https://www.ajv.ch/jagd-sos/

Das Ziel war es eine Seite zu generieren, für unsere Mitglieder schnell und einfach alle Informationen liefert über die Themen:


Nächtliche Freizeitaktivitäten im Naherholungswald (NAF)

Die Resultate des Projektes „Nächtliche Freizeitaktivitäten im Naherholungswald“ sind sehr interessant, Der gesammte Bericht, bestehend aus Zusammenfassung, Einleitung, Methoden, Resultat Zählung, Resultat Befragung, Resultate Experteninterviews, Diskussion und Anhang findet ihr hier: https://github.zhaw.ch/pages/NAF/NAF_Monitoring/

Zusammenfassung

Nächtliche Freizeitaktivitäten im Naherholungswald (NAF). (o. D.). https://github.zhaw.ch/pages/NAF/NAF_Monitoring/

Seit Jahren machen die Menschen in der Schweiz in ihrer Freizeit immer mehr Sport. Spazieren und Wandern ist nach wie vor sehr beliebt, an Bedeutung gewonnen haben die Sportarten Mountainbiking und Trailrunning. Während diese Entwicklung aus Sicht der Gesundheitsförderung positiv ist, birgt sie für das Forstmanagement Herausforderungen. Freizeitaktivitäten haben das Potenzial, Wildtiere in ihrem tageszeitlichen Rhythmus wesentlich zu stören, insbesondere, wenn sie in den traditionell «ruhigen» Randzeiten des Tages durchgeführt werden oder in offenen Gebieten (z. B. Waldränder, Lichtungen), wo Wildtiere häufig ihre Nahrung aufnehmen.

«Alltagssport» (das heisst der Sport während den Werktagen) wird häufig nach der Arbeit, also abends, betrieben. Weil in den letzten Jahren die Nutzungszahlen im Outdoorbereich grundsätzlich angestiegen sind, ist davon auszugehen, dass auch die Freizeitaktivitäten während der Dämmerung und bei Nacht in den Schweizer Wäldern zugenommen haben, insbesondere in stadtnahen Wäldern. Verlässliche Daten zu dieser These gibt es allerdings kaum. Die Auswirkungen auf das Waldökosystem bleiben weitgehend unbekannt. Mit dieser Studie wird ein Beitrag für ein besseres Verständnis der Freizeitnutzung in stadtnahen Wäldern während der Dämmerung und der Nacht geleistet.

In dieser Studie über ein Kalenderjahr wurden in ausgewählten Naherholungswäldern der Deutsch- und Westschweiz im Jahr 2023 mittels 23 automatischen Zählgeräten die Besuchszahlen erhoben. Zudem wurden Besuchende von Wäldern befragt und sechs Experteninterviews abgehalten. Die Experten, die sich beruflich oder jagdlich oft in den Untersuchungsgebieten aufhalten, verfügten über Hintergrundwissen zu der Situation in Bezug auf die Besuchenden und die Wildtiere. Strava, eine Plattform und App zur Aufzeichnung sportlicher Aktivitäten, lieferte zusätzlich Crowdsourced-Daten, welche die vor Ort erhobenen Daten ergänzten. Dies ermöglichte es, Zähldaten von einigen automatischen Zählstellen auf die Untersuchungsgebiete zu extrapolieren, anstatt sich nur auf ausgewählte Wege zu fokussieren. Gestützt auf den Besuchszahlen und den Motivationen eines Waldbesuches während der Dunkelheit sowie den Einschätzungen der Experten wurden Empfehlungen zur naturverträglichen Freizeitnutzung in der Dämmerung und der Nacht erarbeitet.

Die Resultate dieser Studie zeigen, dass die meiste Freizeitnutzung in den Naherholungswäldern im Sommer und am Tag stattfand. Durchschnittlich wurden über alle Zählstellen pro Tag knapp 100 Passagen erfasst, wovon vier am Morgen waren, 4 am Abend und eine in der Nacht. Die Nutzungsspitzen waren oft an Wochenenden um die Mittagszeit sowie am Nachmittag. In der warmen Jahreszeit waren sie höher als im Spätherbst und Winter. Auch wenn die meiste Nutzung am Tag stattfand, nahm der Anteil während der Dämmerung und in der Nacht im Spätherbst und Winter zu; dann, wenn es morgens länger dunkel war und die Dämmerung früher einsetzt. So wurde z.B. am Standort Galgenhubel im Jurapark Aargau dokumentiert, dass gegen Ende Jahr während einigen Wochen an den Werktagen gegen drei Viertel aller Fahrradfahrenden bei Dunkelheit unterwegs waren. Dieser Standort liegt direkt an der Aare und dient als wichtige Strecke für Penderinnen und Pendler. Tendenziell wurden (breite) Waldstrassen öfters während der Dunkelheit genutzt als schmale Pfade im Wald. Auch Standorte, welche abgelegen sind, wurden im Winter und an Werktagen kaum während der dunklen Tageszeit besucht. Die oft zitierte 24-Stunden-Gesellschaft im Wald wurde nicht belegt.

Die Befragung von knapp 600 Waldnutzenden zeigte, dass etwa die Hälfte aller befragten Personen die Naherholungswälder während der Dämmerung oder in der Nacht nutzten und dies vor allem zum Spazieren und Wandern. Die meisten der Befragten nutzten den Wald während der Dämmerung oder der Nacht fast unabhängig von der Jahreszeit 1-2 mal pro Woche bis fast täglich und verbrachten im Durchschnitt 30-60 Minuten dort. Die Nutzung der Naherholungswälder und der darin ausgeführten Aktivitäten (und damit auch des zeitlichen Nutzungsmusters) scheint abhängig vom Gebietscharakter zu sein (Nähe zur Siedlung, Gebietsgrösse usw.). Im Allgemeinen gleicht das Nutzungsmuster während der Dämmerung und der Nacht demjenigen am Tag, was gerade im Winter mit der späten Morgen- respektive frühen Abenddämmerung im Zusammenhang stehen kann. In diese Richtung weisen auch die Ergebnisse über die Beweggründe, während der Dämmerung oder der Nacht in den Wald zu gehen. Dass sich eine Aktivität während der Dämmerung und der Nacht besser eignet als Tag, wurde selten angegeben, viel eher ging es den Befragten darum, die gute Luft zu geniessen oder etwas für die Gesundheit zu tun. Während andere Studien über einen Trend zur erhöhten Störungswahrnehmung der Wald-Erholung am Tag berichten, konnten wir dies in diesen Ausmassen während der Dämmerung und der Nacht nicht feststellen. Ausgelöst durch die erhöhte Störungshäufigkeit am Tag, weichen die Leute aber vielleicht eher auf die Randstunden aus, was mit ein Grund sein kann, warum rund die Hälfte der Befragten unserer Studie auch während der Dämmerung und der Nacht im Wald unterwegs war.

Die Experteninterviews lieferten ergänzende Einsichten zu den drei Untersuchungsgebieten. Obwohl das Ausmass der Besuche während der Dämmerung und der Nacht in den verschiedenen Gebieten unterschiedlich beschrieben wurde, gab es Gemeinsamkeiten. Die häufigsten Aktivitäten in der Dämmerung und Nacht waren, gemäss den Experten, Spaziergänge, Trailrunning und Mountainbiken. Die Auswirkungen auf die Wildtiere, vor allem auf Rothirsche, Rehe und bodenbrütende Vögel sind gemäss den Experten gross. Mountainbikende und Joggerinnen mit Lampen, insbesondere auf illegalen Trails, würden die Tiere stören und verhindern, dass sie sich an die Aktivitäten gewöhnen können. Dies beeinträchtige auch die Hauptäsungszeit der Wildtiere. Bezüglich möglicher Massnahmen wurden verschiedene Strategien von den Experten vorgeschlagen, insbesondere die vermehrte Kontrolle und Ahndung oder Aufklärung. Bei der Durchsetzung von Ahndungen, beispielsweise für die Nutzung illegaler Biketrails oder dem Abweichen von offiziellen Wegen, stellten die Experten jedoch fest, dass dies aufgrund des allgemeinen Waldbegehrechts in der Schweiz schwierig sein könnte. Aufklärung könnte eine Alternative sein, zum Beispiel durch Plakate, die die Besuchenden über den Einfluss ihres Verhaltens auf die Wildtiere informieren.

Obwohl die dokumentierte Nutzung der untersuchten Naherholungswälder während der Dämmerung und der Nacht relativ gering war, kann das eine überproportionale negative Auswirkung auf Wildtiere haben. Verschiedene Wildtiere, darunter Rehe, sind während den Dämmerungszeiten besonders aktiv. Global lässt sich beobachten, dass Wildtiere ihre Aktivitätsrythmen aufgrund von menschlichen (Freizeit)-Aktivitäten vermehrt in die dunkle Tageszeit legen. Diese Zeiträume waren traditionell ruhig und für Wildtiere ziemlich ungestört. Wenn nun die menschliche Nutzung während der Dunkelheit zunimmt, kann dies dazu führen, dass Wildtiere während dieser traditionell «störungsarmen» Zeit ebenfalls beeinträchtigt werden. So kann es sein, dass Wildtiere ihr Verhalten weiter anpassen und / oder ein gutes Habitat verlieren. Sie verfügen somit über weniger Ressourcen, was schliesslich ihren Fortpflanzungserfolg vermindert und ganze Populationen nachhaltig schädigen kann.

Aufgrund der hier zusammengetragenen Erkenntnisse zu der Nutzung von Naherholungswäldern in der Dämmerung und in der Nacht und den wissenschaftlichen Grundlagen zu den möglichen Auswirkungen auf Wildtiere, ist es entscheidend, dass störungsarme Gebiete sowohl räumlich (abgelegene, schwer zugängliche Wälder) als auch zeitlich (in der Dämmerung und der Nacht) erhalten bleiben. Eine zielgerichtete Besucherlenkung, welche positive Erlebnisse ermöglicht und negative Auswirkungen abseits von Wegen und in der dunklen Tageszeit reduziert, könnte hier einen wertvollen Beitrag leisten.

Die Erkenntnisse dieser Studie sollten in einem nächsten Schritt zusammen mit lokalen Akteurinnen und Akteuren, insbesondere Försterinnen und Förstern, besprochen werden. Zusammen können Konflikte lokalisiert und, dank den hier gezeigten Daten und Lösungsansätzen, entschärft oder sogar behoben werden.

Nächtliche Freizeitaktivitäten im Naherholungswald (NAF). (o. D.). https://github.zhaw.ch/pages/NAF/NAF_Monitoring/

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