Letztes Jahr war in verschiedener Hinsicht wiederum ein spezielles Jahr. Umso mehr freuen wir uns, dieses Jahr wieder eine ordentliche „Landsgemeinde“ von uns Jägersleute durchführen zu können.
Die Jagd steht vor Herausforderungen
«Der Lebensraum Wald hat das Interesse unserer Wohlstandsgesellschaft geweckt», stellte Rainer Klöti, Präsident von Jagd Aargau, an der Generalversammlung fest.
SEENGEN (lp) – Rainer Klöti verwies auf Bevölkerungsumfragen, in denen ei einerseits der hohe Stellenwert des Waldes bestätigt wird, anderseits aber auch Klagen über die Zunahme von Littering, wildem Biken oder über Partys und ähnliche‘ Veranstaltungen im Wald zum Ausdruck kommen. «Es sind neue Räume entstanden, die nicht ohne Regelung genutzt werden können», betonte er. «Nötig ist eine klare Information
und Regulation. Es besteht jedoch ein Vollzugsdefizit. Die Gemeinden geraten zunehmend unter Druck. Die Ursachen liegen im zunehmenden Anspruchsverhalten unterschiedlicher Nutzergruppen, in den Anforderungen seitens des Naturschutzes und bei Zielkonflikten zwischen den Erholungssuchenden und den Bewirtschaftenden-Landwirtschaft, Forst, Jagd und Fischerei.» Klöti erwähnte auch die Idee einer Wildhut, die von Jagd Aargau lanciert worden ist, räumte aber ein: «Wahrscheinlich sind wir damit noch et was früh.»
Danke von Regierungsrat
«Es gibt Veränderungen – in der Gesellschaft und in der Jagd», stellte Regierungsrat Stephan Attiger fest. «Die Jagd ist mit Herausforderungen konfrontiert. Es gibt neue Aufgaben, denen wir uns stellen müssen.» Dabei erwähnte er Präventionsmassnahmen beim Biber, aber auch die Störung der Wildtiere. «Das sind Herausforderungen, die wir gemeinsam angehen müssen. Jagd und Jagdaufsicht beruhen im Aargau auf dem Milizsystem, und das soll auch so bleiben. Aber wir brauchen Unterstützung – professionelle Unterstützung, wie beim Biber. Wir wollen gemeinsam Lösungen erarbeiten.» Attiger dankte der Jägerschaft für ihren Einsatz, aber auch für ihre Offenheit und ihre Weitsicht.Siedlung und Wald kommen sich näher
«Ein Thema, das uns auch stärker beschäftigt, ist die Nutzung des Waldes», so Attiger. «Siedlung und Wald kommen sich näher. Das bringt auch Konflikte. Esgibt ein Konfliktpotenzial, das wir angehen müssen. Wir müssen aber auch zur Kenntnis nehmen, dass der Schutz des Waldes und seine Erholungsfunktion gleichgestellt sind.»
Regierungsrat Attiger ging auch auf die Revision des kantonalen Waldgesetzes ein, bei der unter anderem vorgesehen sei, dass Gemeinden Bereiche im Wald für eine Freizeitnutzung ausscheiden könnten, wodurch man sich eine Entlastung in anderen Waldarealen erhofft. «Die Jagdstatistik ist eindrücklich», betonte Regierungsrat Attiger. «Sie zeigt, dass es die Jagd braucht.» Attiger dankte den Jägerinnen und Jägern und versicherte ihnen: «Der Regierungsrat stehthinter der Jagd. Die Rahmenbedingungen sollen so sein, dass sie ihre Aufgaben erfüllen kann.»
Die Botschaft
Gerhard Wenzinger neu Vizepräsident
Anstelle des zurücktretenden Thomas Laube (Schafisheim) wählte die Versammlung Gerhard Wenzinger (Endingen) zum Vizepräsidenten von Jagd Aargau. Rainer Klöti dankte Thomas Laube für den immensen Einsatz für die Jagd.
Geehrt wurden die Jagdaufseher Werner Hunziker und Bernhard Müller für je 25 Jahre Tätigkeit als Jagdaufseher; Albert Burkart und Heinz Enderli für je 50 Jahre und Martin Müller für 60 Jahre.
Gemeindeammann Jörg Bruder stellte den Tagungsort Seengen – die «Visiten stube des Aargaus» – vor. Thomas Hüssy überbrachte der Versammlung, die von den Jagdhornbläsern Hallwyl begleitet wurde, eine Grussbotschaft von Jagd Schweiz. Er appellierte dabei an die Solidarität der Jägerinnen und Jäger auch im Zusammenhang mit der Zukunft von Jagdformen wie der Niederwild- oder der Baujagd.
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