Afrikanische Schweinepest (ASP)

Die afrikanische Schweinepest kommt in diversen europäischen Ländern bei Wild- und Hausschweinen vor, so auch in Deutschland und Italien. Es handelt es sich um eine Viruserkrankung, die für Wild- und Hausschweine tödlich, für Menschen und andere Tierarten jedoch ungefährlich ist. Die Tierseuche hat das Potential, immense Schäden an Wild- und Hausschweinbeständen anzurichten.

Die Übertragung des Virus geschieht entweder von Schwein zu Schwein oder aber indirekt über virushaltiges Fleisch oder Fleischabfälle, welche aus betroffenen Ländern in die Schweiz mitgenommen werden. Das Virus ist äusserst resistent und kann sehr lange in der Umwelt verbleiben, besonders im Blut, in Kadavern oder aber in infizierten Lebensmitteln wie Wildschweinschinken etc. Die Bundesbehörden raten daher Reisenden dringend davon ab, Schweine- oder Wildschweinfleisch aus ASP-betroffenen Gebieten mit in die Schweiz zu bringen oder Fleischreste in der Natur zu entsorgen. Wenn Wild- oder Hausschweine solche Abfälle fressen, kann ein neuer Infektionsherd entstehen. 

"Momentan ist die Afrikanische Schweinepest eine der grössten Gefahren für Tiere. Wir müssen auf ihr mögliches Auftreten in der Schweiz vorbereitet sein" erklärt BLV-Direktor Hans Wyss. Ein Ausbruch der ASP in der Schweiz wäre ein Notstand, der alle kantonalen Veterinärämter stark beanspruchen würde, wobei die Frage nicht sei, ob es passieren werde, sondern wann.

Das Risiko einer Einschleppung der ASP in die Schweiz ist demnach sehr hoch. Um eine mögliche Ansteckung von heimischen Wildschweinen rasch zu erkennen und eine Ausbreitung in der Wildschweinepopulation zu verhindern, wurde ein nationales Früherkennungsprogramm erarbeitet.

 

 

 

Afrikanische Schweinepest - Nationales Früherkennungsprogramm

Das Auftreten von ASP-Fällen unweit der Schweizer Grenze zeigt, wie wichtig es ist, sich auf einen ASP-Seuchenausbruch in der Schweiz vorzubereiten. Da die Tierseuche nicht nur von Tier zu Tier, sondern auch über den Menschen verschleppt werden kann, ist ihre Verbreitung unberechenbar und eine Einschleppung jederzeit möglich. Die grossen Sprünge der ASP auf der Landkarte machen einen Punkteintrag in die Schweiz über infizierte, illegal entsorgte Fleischreste derzeit zum wahrscheinlichsten Szenario. Um eine mögliche Ansteckung von heimischen Wildschweinen rasch zu erkennen und eine Ausbreitung in der Wildschweinpopulation zu verhindern, wurde ein nationales Früherkennungsprogramm erarbeitet. Bei der Früherkennung sollen Fallwild, Abschüsse von kranken Tieren und Unfallwild von Wildschweinen auf ASP beprobt werden. Nur wenn viele Wildschweine untersucht werden, kann eine Einschleppung der ASP schnell erkannt werden. Die Beispiele aus Belgien und Tschechien zeigen, dass sich ASP bei Wildschweinen kontrollieren und bekämpfen lässt, wenn man sie nur schnell genug feststellt. Ohne die Beprobungen im Rahmen der Früherkennung könnte sich ASP bei Wildschweinen in der Schweiz schon monatelang verbreitet haben, bevor dies überhaupt auffällt. Insbesondere, da frische Kadaver z.T. auf den ersten Blick völlig normal aussehen und trotzdem schon mit dem ASP-Virus infiziert sein und so weitere Tiere anstecken könnten. Eine Bekämpfung wäre dann deutlich schwerer, bis hin zu unmöglich und der Schaden wäre riesig.

 

Beitrag der Jagdaufsicht und Jägerschaft

Jägerinnen und Jäger sind die ersten, die tote oder kranke Wildschweine entdecken oder gemeldet bekommen. Sie sind deshalb zentral für die Früherkennung. Nur mit ihrer Hilfe haben wir die Möglichkeit, die ASP-Einschleppung beim Wildschwein frühzeitig zu erkennen und erfolgreich zu bekämpfen!

Fakten zur Beprobung in der Früherkennung:

  • Fallwild, Unfallwild und alle sanitären Abschüsse von Wildschweinen sollen auf ASP beprobt werden.
  • Dazu ist eine Tupferprobe von Blut oder der Milz zu nehmen und das Tierdatenblatt auszufüllen (Anleitung im Set).
  • ASP-Resultate erhalten Sie in der Regel innerhalb von 3 Werktagen direkt per Mail, wenn Sie zuvor im Tierdatenblatt unter "Einsender" Ihre Mailadresse angeben haben.
  • Trotz einer Beprobung auf ASP kann das Fleisch in der jetzigen Seuchenlage normal verwertet werden und ist von uns nicht gesperrt. Es ist dabei selbstverständlich, dass Wildschweinfleisch nie in Kontakt mit Schweinen kommen darf.
  • Probenahme-Sets wurden bisher auf Anfrage an die Jagdaufsicht verschickt, können aber auch direkt von Jägerinnen und Jägern bezogen werden.

Bestellung von ASP-Probenahme-Sets:

Probenahme-Sets, Probenversand und Laboruntersuchung der Proben sind kostenlos.
Die Sets können per Mail über veterinaerdienst@ag.ch oder schriftlich über
AVS, Veterinärdienst, Obere Vorstadt 14, 5000 Aarau,
bestellt werden. Bitte mit Vermerk "ASP-Probenahme-Set», gewünschter Anzahl sowie Angabe der Versandadresse.